Nährwertkennzeichnung – Modelle und Diskussion

Seit Ende 2016 ist die Nährwertkennzeichnung in Tabellenform EU-weit für alle vorverpackten Lebensmittel verpflichtend. ExpertInnen, Behörden und Verbraucherorganisationen tüfteln seit Jahren an Nährwert-Kennzeichnungssystemen für leicht verständliche Informationen auf Lebensmitteln. Damit soll die Kaufentscheidung der KonsumentInnen im positiven Sinne beeinflusst und das Ernährungsverhalten verbessert werden. Genauso lang gibt es darüber Streit mit der Industrie, der die Ideen und Konzepte meist nicht schmecken wollen.

Die Modelle der Nährwertkennzeichnung

EU-weite Nährwertkennzeichnung in Tabellenform

Seit Ende 2016 ist die Nährwertkennzeichnung in Tabellenform EU-weit für alle vorverpackten Lebensmittel verpflichtend. Das ist in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung Nr. 1169/2011 (LMIV) festgelegt. Es müssen sieben Nährwerte bezogen auf 100 Gramm oder 100 Milliliter in Tabellenform auf der Rückseite der Verpackung stehen. Dazu gehören der Energiegehalt sowie die Gehalte an Fett, gesättigten Fettsäuren, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und Salz. Diese sind durch freiwillige Angaben wie zum Beispiel den Gehalt an Ballaststoffen oder ungesättigten Fettsäuren erweiterbar.

Zusätzlich zu der verpflichtenden Kennzeichnung auf der Verpackungsrückseite stehen ergänzende Modelle für die Vorderseite zur Diskussion. Einige wurden auf freiwilliger Basis in verschiedenen Ländern der EU bereits eingeführt.

„Front-of-pack nutrition labelling“ der FSA

2007 stellte die britische FSA (food standards agency) erstmals ihr „front-of-pack nutrition labelling“-System zur Kennzeichnung von Lebensmitteln vor.

Das als „Multiple Traffic Light“ konzipierte Modell beurteilt den Gehalt an Energie, Fett, gesättigten Fettsäuren, Zucker sowie Salz eines Lebensmittels pro 100 Gramm. Zudem gibt es die prozentuale Bedarfsdeckung des jeweiligen Nährstoffs bezogen auf eine Referenzperson an.

Großbritannien führte dieses Modell auf freiwilliger Basis ein.

GDA-Kennzeichnung

Der Verband der Europäischen Lebensmittelindustrie FoodDrinkEurope schlug die sogenannte GDA-Kennzeichnung vor. GDA steht für „Guideline daily amounts“ und heißt sinngemäß übersetzt „Referenzwerte für die Tageszufuhr“.

Diese Kennzeichnung ist freiwillig und stellt auf der Vorderseite der Verpackung die Gehalte an Energie, Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren sowie Salz ohne farbliche Bewertung da. Die Angaben beziehen sich auf eine Portionsgröße und werden durch die prozentuale Bedarfsdeckung einer Referenzperson ergänzt.

Kritiker bemängeln, dass die angesetzten Portionsgrößen unrealistisch klein sind. Die EU-Kommission übernahm 2019 den Vorschlag des Verbands, sodass diese Angaben zusätzlich zur gesetzlich vorgeschriebenen Nährwerttabelle möglich sind.

Erweiterte Lebensmittelampel

Kaum von der Öffentlichkeit wahrgenommen, veröffentlichte die IAMO (Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Transformationsökonomien) ihr Konzept einer modifizierten Lebensmittelampel.

Diese beruht im Wesentlichen auf dem Multiple Traffic Light System, bewertet aber zusätzoch positive Inhaltsstoffe.

Nach einem speziellen Berechnungssystem werden der Vitamin- und Mineralstoffgehalt sowie der Ballaststoffgehalt eines Lebensmittels ebenfalls in Ampelfarben dargestellt. Alternativ dazu soll es auch möglich sein, einen einzelnen wünschenswerten Inhaltsstoff farblich darzustellen.

Health Star Rating

Das Health Star Rating wird seit 2014 in Australien und Neuseeland freiwillig als Nährwert-Kennzeichnungsmodell genutzt.

Die Sterne bewerten zusammenfassend den Gehalt an Energie und ausgewählten Nährstoffen sowie Lebensmittelgruppen (z. B. Gemüse, Nüsse) im Produkt. Hierzu werden Punkte vergeben, die sich auf Grenzwerte pro 100 g bzw. 100 ml des Lebensmittels beziehen. Die Punkte werden zusammengerechnet und in Kategorien übersetzt: Je günstiger die zusammenfassende Bewertung ist, desto höher sind Punktzahl und Anzahl der Sterne. Das Modell berücksichtigt damit auch wertgebende Inhaltsstoffe und Zutaten.

Der Gehalt an Energie, gesättigten Fettsäuren, Zucker und Salz werden wahlweise mit einem weiteren, frei wählbaren Nährstoff separat angegeben. Die Bezeichnungen „low“ und „high“ sind ebenfalls optional und geben an, ob die enthaltenen Mengen als niedrig oder hoch anzusehen sind.

ENL Schema

Die internationalen Lebensmittelkonzerne Nestlé, Mondelez, Mars, PepsiCo, Coca Cola und Unilever stellten ihr ENL-Schema der EU-Kommission vor. Dieses von den Medien vielfach als Industrieampel bezeichnete Modell überrascht mit völlig abweichenden Beurteilungen für die Nährstoffe Fett, Salz sowie Zucker und führte zu einem kleinen medialen Aufschrei.

Hintergrund der abweichenden Farbgebung für ein und dasselbe Produkt im Vergleich zum Modell der FSA ist der Bezug auf eine sehr kleine Portionsgröße. Die Konzerne rechtfertigten die neuen Berechnungen mit dem Argument, einen Anreiz zur Herstellung kleinerer Portionsgrößen geben zu wollen. Foodwatch bezeichnete den Vorschlag als dreist und veranschaulichte die „Verschönerung“ an ausgewählten Beispielen in einer Fotostrecke.

Bislang lehnte die Lebensmittelindustrie die farbliche Bewertung immer ab. Mit dem nun vorgeschlagenen Modell entkräften sie ihr eigenes Hauptargument gegen die Lebensmittelampel der FSA.

Wegweiser Ernährung

Im Koalitionsvertrag der 19. Legislaturperiode zwischen CDU, CSU und SPD wurde die Weiterentwicklung eines Nährwertkennzeichnungs-Modells (NWK-Modells) als Ziel definiert. Das Max Rubner-Institut (MRI) wurde beauftragt, ein NWK-Modell auf Basis bestehender NWK-Modelle weiterzuentwickeln [Quelle].

Die Entwicklung orientiert sich an dem Ziel, den KonsumentInnen eine ernährungsphysiologisch günstigere Produktauswahl zu erleichtern. Dies soll insbesondere ermöglicht werden durch verständliche Botschaften für die breite Bevölkerung, eine differenzierte Bewertung von Produkten sowie vergleichbare Bezugsgrößen bei Energie- und Nährwertgehalten.

Das nun vorgestellte Modell setzt sich inhaltlich aus unterschiedlichen Aspekten bestehender NWK-Modelle zusammen, wobei die Bezeichnung als „Wegweiser Ernährung“ noch ein Platzhalter ist. Auch dieses Modell soll für die produzierenden Unternehmen freiwillig sein.

Die Sterne spiegeln zusammenfassend den Gehalt an Energie und ausgewählten Nährstoffen sowie einigen Lebensmittelgruppen (Gemüse, Nüsse) wider. Die dafür herangezogenen Grenzwerte beziehen sich auf 100 g bzw. 100 ml eines Lebensmittels. Die so vergebenen Punkte werden zusammengerechnet: Je günstiger die Zusammensetzung, desto höher die Punktzahl und die Anzahl der vergebenen Sterne.

Darüber hinaus werden die Gehalte an Energie und ungünstigen Nährstoffen (Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz) separat angegeben. Sind dafür vorgesehene Felder farblich hinterlegt, können die enthaltenen Mengen als niedrig angesehen werden.

Nutri-Score

Die Verwendung des Nutri-Score ist in Frankreich freiwillig. Das Modell wurde Ende Oktober 2017 eingeführt, nachdem sich viele große französische Handelsketten für eine Beteiligung ausgesprochen hatten. Das Modell ähnelt dem Ampelprinzip der FSA, bewertet ein Lebensmittel allerdings nach insgesamt 5 Stufen von A bis E. Dabei beurteilen die wissenschaftlichen Kriterien beruhenden Stufen eine Lebensmittel von „A“ für ein gesundes und ausgewogenes Produkt bis „E“ für ein eher ungesundes Lebensmittel.

Seit dem Herbst 2020 können Unternehmen den Nutri-Score in Deutschland rechtssicher verwenden.

Berechnungsgrundlage

Die fünfstufige Farbskala wird auf der Vorderseite von Lebensmittelverpackungen angebracht und zeigt KonsumentInnen auf einen Blick, wie bestimmte Nährwerteigenschaften des verpackten Produktes pro 100 g zu bewerten sind.

In den Score fließen sowohl ungünstige als auch günstige Nährwerteigenschaften ein. Für ungünstige Eigenschaften werden Pluspunkte vergeben. Für günstige Nährwertgehalte gibt es Minuspunkte. Die Punkte werden jeweils zusammengerechnet und anschließend gegeneinander verrechnet (Pluspunkte – Minuspunkte = Gesamtpunktzahl). Das Ergebnis kann zwischen -15 und +40 Punkten liegen. Die Punktzahl wird dann dem entsprechenden farblichen Buchstaben zugewiesen.

Ungünstige Nährwerteigenschaften (Pluspunkte)

  • Energie
  • Gesättigte Fettsäuren
  • Gesamtzucker
  • Natrium

Günstige Nährwerteigenschaften (Minuspunkte)

  • Obst, Gemüse, Nüsse
  • Ballaststoffe
  • Protein

Die genauen Kriterien zur Punktevergabe sind in der Infografik „Berechnungsgrundlage Nutri-Score“ am Ende des Beitrages nachzulesen.

Nutri-Score wird neu berechnet

Beim Nutri-Score werden neben unerwünschten Inhaltsstoffen auch erwünschte Zutaten in die Bewertung des Lebensmittels mit einbezogen. Auf Beschluss des internationalen Gremiums, bestehend aus Mitgliedern aus Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Spanien, Schweiz und Deutschland werden einige Zutaten aufgrund der wissenschaftlichen Entwicklung neu bewertet.

So sollen Salz und Zucker zukünftig stärker gewichtet werden. Des Weiteren werden ballaststoffreiche Vollkornprodukte gegenüber ballaststoffärmeren Brotwaren besser bewertet. Günstiger beurteilt werden zudem Öle mit einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren. Konkrete Verbesserungsvorschläge für Getränke sind indes noch in Arbeit. Die Ergebnisse werden noch dieses Jahr erwartet.

Quelle: n-tv

Die Diskussion

Auswahl der Nährstoffe

Die Ampel führt die Verbraucher in die Irre. Sie werden durch rote Signalfarben davon abgehalten, bestimmte Produkte zu kaufen, deren Zucker- oder Salzgehalt hoch sei. Dabei ist das für die Gesundheit gar nicht entscheidend, sondern die gesamte Zusammensetzung der Ernährung. Renate Sommer, Frankfurter Allgemeine

Die größte Schwäche aller Modelle gleichermaßen ist die Auswahl der Nährstoffe. Diese spiegeln nicht oder nur unzureichend den aktuellen Stand der Wissenschaft wider. Außerdem tragen diese dem problematischen Lebensstil unserer Bevölkerung zu wenig Rechnung. Das Fett wird in Form von Gesamtfett und gesättigten Fettsäuren gleich doppelt gebrandmarkt. Doch auch unter den Fetten gibt es Fettsäuren, deren Verzehr durchaus erwünscht ist. Denken wir nur an die mehrfach ungesättigten Fettsäuren und im Speziellen an die Omega-3-Fettsäuren. Bei den Kohlenhydraten hingegen findet keine Differenzierung zwischen Stärke und Zucker statt. Im Darm aber werden auch aus Stärke einfache Zuckermoleküle, die in die Blutbahn gelangen und den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen. Selbst beim Salz werden Kritiker auf den Plan gerufen, da nur ein Teil der Bevölkerung empfindlich auf Salz reagieren soll.

Portionsgrößen und Berechnungen

Durch den portionsbezogenen Ansatz sollen Hersteller außerdem dazu angeregt werden, Rezepturen zu überarbeiten und kleinere Portionsgrößen anzubieten. Sprecherin Nestlé, Süddeutsche

Ein großer Kritikpunkt der Verbraucherverbände bezieht sich auf die Angabe unrealistisch kleiner Portionsgrößen der Lebensmittelhersteller. So wird die Portion eines Müslis mit 30 Gramm beziffert, was in der Realität – wenn überhaupt – nur einem halben Frühstück entsprechen dürfte.

Bei der kürzlich vorgestellten „Industrieampel“ fußt die Farbgebung der Nährstoffangaben gar auf den kleinen Portionsgrößen. Auf diese Weise enthalten 15 Gramm Nutella gar nicht mehr so viel Zucker oder Fett. Würde sich der Konsument an diese Vorgaben halten, könnte das Argument der Hersteller sogar berechtigt sein. Sie wären angehalten, kleinere Packungs- bzw. Portionsgrößen anzubieten. Das setzt allerdings voraus, dass der Konsument die Kennzeichnung auch so versteht. Und das ist ein Unterfangen, an dem letztendlich jedes Modell scheitern könnte.

Referenzwerte

Ein weiterer Diskussionspunkt sind die verwendeten Referenzwerte. Diese sind grundsätzlich nur ein Anhaltspunkt und lassen sich nicht ohne weiteres auf jeden Konsumenten übertragen. Allein beim Energiebedarf gibt es große Schwankungen. Beträgt der Grundumsatz eines 1,80 m großen Mannes mit 90 kg Körpergewicht um die 1.880 kcal, so liegt dieser bei einer 1,65 m großen Frau mit 70 kg gerade einmal bei 1.420 kcal. Hier sind weder die alltägliche Bewegung oder Sport, noch individuelle Schwankungen berücksichtigt. Der Konsum von Zucker spielt insbesondere bei Kindern und Jugendlichen eine große Rolle. Die Referenzwerte aber beziehen sich immer auf den durchschnittlichen Tagesbedarf eines Erwachsenen.

Relativieren lässt sich die Kritik, wenn die farbliche Lebensmittelkennzeichnung nur einer ersten Orientierung und Einordnung des Lebensmittels dienen soll. Das setzt voraus, dass sich der jeweilige Konsument bewusst von der Referenzperson abheben kann und er die jeweilige Farbpalette auf der Verpackung für sich folgerichtig interpretieren kann.

Auswahl der Lebensmittel

Grundsätzlich sollen die vorgeschlagenen Modelle für fertige und verpackte Lebensmittel gelten. Grundnahrungsmittel sind ausgenommen. Anders lässt sich eine Einteilung der Lebensmittel nur schwer umsetzen. Der Teufel liegt wie immer im Detail.

Ausgenommen sein sollten z.B. Streichfette und Öle oder Brot. Aber sind Butter und Margarine oder Toastbrot noch Grundnahrungsmittel? Laut Beispielkennzeichnung der „Industrieampel“ nicht. Aber dann ist weder die Beurteilung von Butter mit 2 roten Punkten für Fett und gesättigte Fettsäuren gerechtfertigt, noch die Vergabe eines grünen Punktes beim Kunstprodukt Margarine für gesättigte Fettsäuren. Auch bei Produkten wie Toastbrot wäre die Kennzeichnung mehr als fraglich. Kaum Nährstoffe, dafür aber viel Stärke enthaltend, würden sich vermutlich 4 grüne Punkte auf der Verpackung wiederfinden. Das Gleiche gilt für Diätcola: signalisieren 4 grüne Punkte dem Konsumenten nicht, dass es unproblematisch oder gar gesund ist? Auch hier sind keine wünschenswerten Nährstoffe enthalten, die einen unreflektierten Konsum rechtfertigen würden.

Das Prinzip Ampel

Farbliche Bewertungen einzelner Nährstoffe oder gar eine Aufrechnung vermeintlich positiver und negativer Nährstoffe gegeneinander, wie es nun in Frankreich empfohlen wird, sind wissenschaftlich nicht ausgereift und nicht dafür geeignet, Lebensmittel für die eigene individuelle Ernährung einzuordnen. Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde, BLL

Wir lernen es von klein auf: rot heißt stopp; grün heißt gehen. Das wird sich bei der Farbcodierung auf Lebensmitteln nicht ändern. Niemand möchte rote Punkte in seinem Einkaufswagen. Gemeint aber ist bei den Modellen etwas Anderes. Rot heißt hier lediglich, dass ein Nährstoff, von dem wir weniger aufnehmen sollten, in hohen Mengen enthalten ist. Ich soll nun darauf achten, nicht zu viele Lebensmittel mit roten Punkten bei diesem Nährstoff aufzunehmen. Die FSA schreibt dazu: „Bei Rot ist ein Nährstoff enthalten, von dem wir weniger essen sollen, gelb ist ok, aber grün ist immer noch die bessere Alternative.“

Was mache ich aber, wenn ich einen grünen Punkt, zwei gelbe und einen roten auf der Verpackung vorfinde? Wie entscheide ich mich, wenn der Zuckergehalt niedrig, der Fettgehalt aber hoch ist? Ein griechischer Naturjoghurt dürfte bezogen auf eine Portion von 150 g zwei rote Punkte für Fett und gesättigte Fettsäuren erhalten. Ein Diätjoghurt mit vielen Zusatzstoffen und Zucker hingegen erhält nur einen roten Punkt für Zucker. Dieser würde von vielen sicherlich als gesünder eingestuft, was nicht der Realität entspricht.

Schlussfolgerungen

Alle Modelle mit Schwächen

Wie wir sehen können, gibt es kein Modell ohne Schwächen. Wesentliche Kriterien wie tatsächlicher Bedarf, Portionsgrößen, Auswahl der Nährstoffe werden aber schon lange nicht mehr diskutiert. Es bleibt fraglich, ob die ausgewählten Kriterien tatsächlich zu einer Verbesserung des Ernährungsverhaltens führen können. Zu unterschiedlich sind doch die Menschen, die Lebensstile und die Lebensmittel. In diesem Punkt geben wir Kritikern der Ampelkennzeichnung recht: Es ist waghalsig, Lebensmittel nach so wenigen, harten Kriterien zu beurteilen. Das wird der Qualität vieler Produkte bei einer ausgewogenen Ernährung nicht gerecht.

Relativer Nährwertgehalt

Zudem fehlt es schlichtweg an der Berücksichtigung des relativen Nährwertgehaltes. Wie viele Industrieprodukte würden grüne Punkte für den Gehalt an wünschenswerten Inhaltsstoffen tragen? Wäre dies nicht gleichzeitig ein positiver Anreiz für die Hersteller, qualitativ hochwertigere Produkte auf den Markt zu bringen? Erste Überlegungen hierzu gibt es bereits. Wir sollten nicht blindlings einem Modell folgen, nur weil es ein paar Produkte ins rechte Licht rückt. Vielmehr bedarf es einer konsequenten Bildung der Verbraucher von Kindheit an.

Zusätzliche Informationen

Bis dahin kommen KonsumentInnen nicht umhin, sich zusätzliche Informationen über die Zutatenliste anzueignen. Nur hier erfährt er, wie viele Zusatzstoffe das Produkt enthält und welche Zutaten verwendet wurden. Aber wer trifft seine Kaufentscheidung noch aufgrund der Zutatenliste, wenn doch die Ampel bereits eine eindeutige Sprache gesprochen hat?

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